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Tape ist tot! Lang lebe Tape! Warum Tape noch lange nicht am Ende ist.

von Admin
2 Minuten
Oct 17, 2019 12:00:00 AM

Seitdem die Cloud ihren Weg in die Rechenzentren der Welt gefunden hat, werden immer wieder Stimmen laut, die Sicherung auf Tape sei nun überholt. Dabei ist Tape gerade für die Sicherung und Archivierung von Daten unverzichtbar. Ein Grund dafür ist, dass die Datenmengen aufgrund der Digitalisierung rasant steigen. Das Datenwachstum setzt sich ungebremst fort - laut IDC steigt die globale Datenmenge von 33 Zettabyte
im Jahr 2018 auf 175 Zettabyte bis 2025. Davon werden rund 3,75 Zettabyte Geschäftsdaten sein.1 

Datenwachstum_IDC

Für Tape-Speicher sprechen nicht nur die hohe Effizienz und Wirtschaftlichkeit, gerade in Zeiten der Cyber-Kriminalität sind sie auch unter dem Aspekt der Datensicherheit unverzichtbar.

Cold Data
Ein Großteil der Geschäftsdaten sind die sogenannten inaktiven - oder kalten – Daten. Charakteristisch für kalte Daten sind ihr schnelles Wachstum und die geringe Dringlichkeit bei Aufrufen, sie werden weniger als einmal pro Monat aufgerufen. Sie dennoch aufzubewahren und in der Zukunft zu analysieren, kann Produktentwicklungen beflügeln, Mehrwerte erzeugen oder wegweisende Einsichten ermöglichen.
Kalte Daten müssen nicht auf kostspieligen Speichermedien gelagert werden. Hier kommt der Bereich Archivierung ins Spiel. Inaktive Daten werden auf kostengünstigen Sekundärspeichern archiviert, um die wertvollen Primärspeicher für das Tagesgeschäft zu entlasten.

NovaStor_archivierung_img

Kosten und Umwelt
Insbesondere bei der langfristigen Speicherung von Cold Data ist Tape ein effizientes und kostengünstiges Medium.

Die Archivierung inaktiver Daten auf günstigen Sekundärspeichern erzielt unter Berücksichtigung von Verfügbarkeitsparametern Kostensenkungen bis zu 80%. Wenn es um Kosten geht, ist es dank der Standardisierung der LTO-Technologie gelungen, große Kapazitäten, Geschwindigkeit und energieeffiziente Performance unter einen Hut zu bringen.

Ein Rechenbeispiel, veröffentlicht auf der Webseite von storage-insider, belegt:
„Das US-amerikanische Beratungshaus ESG hat ermittelt, wie sich die Gesamtkosten über einen Zeitraum von zehn Jahren darstellen, wenn für die Datenspeicherung Festplatten, Cloud-Storage-Ressourcen und LTO-8-Systeme zum Einsatz kommen. Der Ausgangspunkt war ein Datenvolumen von 1.000 Terabyte. […] Das Resultat: eine Lösung, die ausschließlich auf Hard Disks setzte, kam auf 15 Millionen US-Dollar, ein Cloud-Ansatz auf 6 Millionen Dollar. Am besten schnitt LTO-8 mit 2 Millionen Dollar ab“.2

Ein weiterer Faktor ist die Umweltverträglichkeit: Festplatten erzeugen durch ihren Bedarf an Kühlung höhere Energiekosten als Magnetbänder, denn Tape Libraries sind inaktiv, wenn sie nicht benötigt werden. Als Offline-Medien bieten Magnetbänder große Speicherkapazitäten, die weder Strom noch Kühlung benötigen.

Datensicherheit
Ein wesentliches Argument für den Einsatz von Tape ist die Datensicherheit. Gerade durch die steigende Anzahl von Ransomware-Angriffen wird die Sicherung von Informationen auf Bandlaufwerke wichtiger. Datensicherungen auf Tape lassen sich einfach an einen anderen Ort auslagern, auf den Cyber-Kriminelle keinen Zugriff haben - Stichwort: Off-Site Data Protection.  Wenn die Bänder nicht benötigt werden, sind sie offline und somit vor Zugriffen geschützt.

Fazit
Tape-Speicher sind die Hidden Champions, wenn es darum geht, besonders große Datensätze zu sichern. Die Langlebigkeit, geringe Kosten genauso wie hohe Datenintegrität und zahlreiche Schnittstellen zu unterschiedlichen Dateisystemen machen Tape zu einem unverzichtbaren Speichermedium - vor dem Hintergrund der Digitalisierung. Mit seinen positiven Eigenschaften spielt Tape in Sachen Kosten, Umweltverträglichkeit und Ausfallsicherheit in der Ersten Liga der Speichermedien mit.

  • Hohe Speicherkapazität
  • Kostengünstig und skalierbar
  • Langlebig
  • Nachhaltige Langzeitspeicherung und -archivierung
  • Umweltverträglichkeit durch geringen Strombedarf

Quellen
1 Reinsel, David, John Gantz and John Rydning. „Data Age 2025“, sponsored by Seagate. IDC , November 2018.
  https://www.seagate.com/files/www-content/our-story/trends/files/idc-seagate-dataage-whitepaper.pdf

2 https://www.storage-insider.de/warum-das-tape-im-datacenter-noch-lange-nicht-am-ende-ist-a-858179/